H.e.l.p. (humanitäres Entwicklung- und Lernprojekt) des Jugendrotkreuzes

05.02.2019

H.e.l.p. (humanitäres Entwicklung- und Lernprojekt) des Jugendrotkreuzes
H.e.l.p. (humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt) des Jugendrotkreuzes 

 

Schülerinnen/Schüler der Berufsfachschule Altenpflege Klasse 1 führen im Rahmen der Kampagne „humanitäre Schule“ das h.e.l.p. Projekt durch.

Humanitäre Schule

Die Kampagne „Humanitäre Schule“ wurde 2004 vom Jugendrotkreuz im DRK-Landesverband Nieder­sachsen e.V. initiiert, mit dem Ziel, humanitäres Engagement von Schulen und Schüler*innen zu fördern und auszuzeichnen. Das niedersächsische Kultusministerium hat eine Empfehlung für diese Kampagne ausgesprochen. 

 

Das h.e.l.p. Projekt inszeniert Krisensituationen, dunkle Machen­schaften, Verstoß gegen Menschenrechte, Machtpolitik und gierige wirtschaftliche Interes­sen. Mit die­sen Situationen wurden die Schülerinnen und Schüler der dreijährigen Berufsfachschule Altenpflege konfrontiert. In einem zweitägigen Planspiel mussten sie Probleme lösen, an denen schon genügend namhafte Politiker gescheitert sind. Geleitet wurde das Projekt von Florian Beyer, einem Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Pflegeassistenz. Er wurde als humanitärer Scout für die Kampagne "Humanitäre Schule" ausgebildet und leitet bereits wiederholt das h.e.l.p. Projekt. Die Scout-Ausbil­dung beinhaltet eine dreitägige Unter­weisung in das anspruchsvolle Planspiel. Mit der Teilnahme an diesem Seminar verpflichten sich die SuS das mehrtägige Planspiel h.e.l.p. an ihrer Schule durchzuführen.

 

Die inhaltliche Unterwei­sung hatte es in sich, zumal die komplexen Krisensituationen zwischen den fiktiven afrikanischen Län­dern (Nongi, Ma­lea, Lufar einer Region Maleas und Bonin) recht unübersicht­lich waren. In den „Delegiertengruppen“ halfen Storybooks das Geschehen zu verstehen. Zusätzlich kam auch die Bundesrepublik Deutschland ins Spiel, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und natürlich die Presse, die ein nicht zu durchschauendes Spiel trieb. Mal gab es fake news der sogenannten Lü­genpresse, dann wieder seriöse Nachrichten. In den verschiedenen Verhandlungsrun­den näherten sich die Delegierten ver­schiedenen Lösungen, jedoch stellten Depeschen die Teilneh­merinnen und Teilneh­mer immer wie­der vor neue Probleme und machten die anvisierten Lösungen zunichte. Anfra­gen, Mitteilun­gen, Gesprächstermine und Konferenzen mussten in engen Zeitfenstern bearbeitet bzw. abgehalten werden. Zwischen den Delegierten kam es zu einem bunten Dis­kurs. In den Verhand­lungsrunden, die re­gelmäßig im „Plenarsaal“ stattfanden, wurde im Plenum diskutiert und gerungen. Die eigenen Lösungs- und Handlungsansätze wurden motiviert und mit viel Herzblut vertreten. Strenge Spielregeln u.a. Kontaktverbote zwischen den Delegierten, Handyabgabe und die grundsätzliche Anrede mit „Sie“ in den Gruppen führten zu der Ernsthaftigkeit, die das Spiel neben der brisanten Thematik trug. 

 

Das Projekt wurde am 28.01.2019 und am 29.01.2019 erfolgreich durch­geführt. Teilgenommen haben 24 Auszubildende der Klasse 1 der dreijährigen Berufs­fachschule Altenpflege. 

 

Seit 2004 zertifiziert das Jugendrotkreuz (JRK) des DRK-Landesverband Niedersachsen teilnehmende Schulen. Im Januar 2018 hat die BBS 1 erstmalig mit einer Berufsfachschulklasse Altenpflege und einer Klasse der Berufsfachschule Pflegeassistenz an diesem Planspiel teilgenommen. 

 

Um das Zertifikat „Humanitäre Schule“ zu erlangen ist es erforderlich, dass das Planspiel „h.e.l.p“ durchgeführt wird und sich die SuS darüber hinaus in einem selbst initiierten humanitären Projekt engagieren, dieses dokumentieren und beim JRK einreichen. Am Ende des Schuljahres werden die beteiligten Schulen eingeladen, ausgezeich­net und die beteiligten Schüler erhalten eine Urkunde. Die diesjährige Zertifizierungsfeier wird am 14.06.2019 im Kulturzentrum Pavillon in Hannover stattfinden. Seit Juni 2018 ist die BBS 1 zertifiziert. 

 

Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Florian Beyer, der erneut als Scout das Projekt professionell geleitet hat. 

 

Friederike Hobbensiefken