Bankkaufmann/-frau
Berufsbild
Der Beruf Bankkaufmann/-frau gilt seit Jahrzehnten als einer der Klassiker unter den dualen Erstausbildungen und als Synonym für einen soliden Einstieg in die Arbeitswelt.
Der seit 2020 aktualisierte Beruf stellt die Kundenbeziehung konsequent in den Mittelpunkt – auch unter verstärkter Nutzung digitaler Kanäle. Neben einer ganzheitlichen Kundenberatung präzisiert die neue Verordnung zudem die zu vermittelnde Tiefe der Finanzprodukte. Ergänzt wird die Ausbildungsverordnung außerdem um methodische Kompetenzen des Projektmanagements. Zusätzliche Arbeitstechniken zur Optimierung und Weiterentwicklung standardisierter Prozesse unterstreichen die neue Relevanz des prozessorientierten Arbeitens zusätzlich.
Inhalte
Sie lernen ...
- Die eigene Rolle im Betrieb und im Wirtschaftsleben mitgestalten
- Konten für Privatkunden führen und den Zahlungsverkehr abwickeln
- Konten für Geschäfts- und Firmenkunden führen und den Zahlungsverkehr abwickeln
- Kunden über Anlagen auf Konten und staatlich gefördertes Sparen beraten
- Allgemein-Verbraucherdarlehensverträge abschließen
- Marktmodelle anwenden
- Wertströme und Geschäftsprozesse erfassen und dokumentieren
- Kunden über die Anlage in Finanzinstrumenten beraten
- Baufinanzierungen abschließen
- Gesamtwirtschaftliche Einflüsse analysieren und beurteilen
- Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern
- Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren
- Finanzierungen für Geschäfts- und Firmenkunden abschließen
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung findet im dualen System, d. h. am Lernort Ausbildungsbetrieb und am Lernort Schule statt.
a) Schule
Der Berufsschulunterricht wird blockweise erteilt. Der Unterricht wird in fünf Blöcke von 6 -7 Wochen gegliedert.
Folgende Inhalte sind Teile der Ausbildung:
- Deutsch/Kommunikation
- Englisch/Kommunikation
- Politik
- Zusatzqualifikation: Versicherungslehre, Excel
- berufsbezogener Unterricht in verschiedenen Lernfeldern
b) Betrieb
Neben guten schulischen Leistungen in Deutsch und Mathematik erwarten die Ausbildungsbetriebe verkäuferische Fähigkeiten. Dabei wird auf die Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Kunden und sprachliche Wendigkeit Wert gelegt. Der Beruf des/der Bankkaufmanns/Bankkauffrau ist ein Kommunikationsberuf, der vor allem auch Teamfähigkeit erfordert. Typische Arbeitsgebiete sind Kontoführung, Zahlungsverkehr, Geld- und Vermögensanlage sowie das Kreditgeschäft. Weitere Arbeitsbereiche sind z. B. Controlling, Organisation und Datenverarbeitung, Personalwesen, Revision und Marketing.
Prüfungen
a) Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung
In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres steht Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung an. Gegenstand dieser Prüfung sind die Oberthemen:
Konten führen und Anschaffungen finanzieren (90 Min. Schriftliche Prüfung, Gewichtung: 20 Prozent)
Sie sind die im Ausbildungsrahmenplan entsprechend der zeitlichen Gliederung für das erste Ausbildungsjahr aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse.
b) Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung
Der 2. Teil der gestreckten Abschlussprüfung erfolgt am Ende der Ausbildungszeit. Hier werden folgende Oberpunkte überprüft:
- Vermögen aufbauen und Risiken absichern (90 Min. Schriftliche Prüfung, Gewichtung: 20 Prozent)
- Finanzierungsvorhaben begleiten (90 Min. Schriftliche Prüfung, Gewichtung: 20 Prozent)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Min. Schriftliche Prüfung, Gewichtung: 10 Prozent)
- Kunden beraten (30 Min. Gesprächssimulation, Gewichtung: 30 Prozent)
Der letztgenannte Prüfungsteil „Kunden beraten“ besteht aus einem simulierten "Kundengespräch". In diesem Gespräch berät der Prüfling einen Kunden (Prüfer) zu einem Fall aus den Bereichen Konten zu führen, Anschaffungen finanzieren, Vermögen aufbauen, Risiken absichern oder Baufinanzierungsvorhaben im Privatkundengeschäft begleiten.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung dauert grundsätzlich drei Jahre. Eine Verkürzung des Ausbildungszeitraumes um sechs Monate ist möglich.
Ansprechpartner in der Schule
Herr Löffelholz
Tel: 05371 9436-125
Perspektiven
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bestehen bei den Kreditinstituten vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.