Post aus dem Kultusministerium

30.01.2025

MK

Liebe Schülerinnen und Schüler,

ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Das erste Schulhalbjahr ist mit den Zeugnisferien nun abgeschlossen.

Schule ist mehr als Zeugnisnoten. Sie soll ein Ort sein, an dem ihr gerne seid und der euch Freude am Lernen bereitet. Wenn Erwachsene auf ihre Schulzeit zurückblicken, sind es nämlich oftmals auch ganz andere Dinge als die Deutsch- oder Mathenote, an die sie sich aus dieser Zeit erinnern: Die gemeinsam geplante Klassenfahrt, die Aufführung eines Theaterstücks, das Fußballturnier des ganzen Jahrgangs oder die Treffen der Schülervertretung – Ereignisse, bei denen in der gemeinsamen Diskussion etwas entstanden ist.

Miteinander diskutieren, manchmal auch um Inhalte streiten, gemeinsam Lösungen suchen und Kompromisse finden – das alles hat etwas mit Demokratie zu tun. Sie bietet das Fundament dafür, dass jeder Mensch so sein kann, wie er mag, solange er damit keine anderen Menschen verletzt, einengt oder verurteilt. Demokratie ist nicht selbstverständlich, sondern ein hohes Gut, das wir pflegen und schützen müssen. Der Landesschüler*innenrat hat am Dienstag einen tollen Kongress für die Schüler*innenvertretungen veranstaltet, bei dem es auch um Demokratiebildung ging.

Sicherlich habt ihr mitbekommen, dass am 23. Februar 2025 die Bundestagswahl stattfindet. Für diejenigen unter euch, die wählen dürfen, ist das vermutlich die erste Bundestagswahl – und manche von euch haben sich schon aufs Wählen gefreut und dürfen nun doch nicht wählen, weil die Wahl vorgezogen wurde. Unabhängig davon ist Schule ein wichtiger Raum, um sich mit Wahlen und aktuellen politischen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Bitte nutzt diese Möglichkeit, denn Demokratie und unser Zusammenleben geht uns alle an. -

Wahlen sind das Herzstück unserer Demokratie. Aber auch jenseits davon gibt es Möglichkeiten, sich an gesellschaftlichen und politischen Prozessen zu beteiligen. Abstimmungen, Foren, Klassenräte und Schülerparlamente sind nur einige Schlagworte, wie Demokratie in den Schulen in Niedersachsen gelebt wird.

Die meisten von euch haben ein Smartphone. Und für viele ist Social Media ein selbstverständlicher Teil des Alltags, sei es TikTok oder andere Portale. Aber auf diesen Portalen werden nicht nur lustige Videos von Freunden geteilt, sondern auch viele problematische Inhalte, beispielsweise Darstellungen von Gewalt, Mobbing oder auch die Verbreitung von reißerischen Nachrichten, die nicht der Wahrheit entsprechen. Aus diesem Grund ist die Vermittlung von Medienkompetenz von großer Bedeutung, um einen guten Umgang zu lernen. Mir ist es wichtig, dass gerade Kinder und Jugendliche besser geschützt werden, denn die Plattformen übernehmen nicht ausreichend Verantwortung, um junge Kinder vor verstörenden Bildern und Fake News zu schützen. Daher setze ich mich für ein Mindestalter von 14 Jahren für die Nutzung von Social Media ein. Eine solche Altersgrenze dient dem Schutz von Kindern, von denen uns Studien sagen, dass sie an Kindern Schäden anrichten. Es ist nicht die Lösung gegen Fake News, komische Trends und gewaltverherrlichende Videos, mit denen ihr und wir als Gesellschaft einen Umgang finden müssen. Aber es wäre ein weiterer Baustein, um Kinder vor Schäden zu schützen. Mich interessiert sehr, wie ihr darüber denkt und was eure Meinung dazu ist. Daher freue ich mich, wenn ihr mir hierzu schreibt und eure Gedanken mitteilt. Wusstet ihr, dass man der Arbeit des Kultusministeriums und auch meiner Arbeit auch bei Social Media folgen kann?

Nun wünsche ich euch aber erst einmal einen guten Start in das zweite Schulhalbjahr!

Herzliche Grüße

Julia Willie Hamburg